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VI Résumé

Weshalb die deutsche Sprache solange aufrecht erhalten bleiben konnte, ist eine sehr interessante Frage,
die ich noch zum Abschluss behandeln möchte.
Seit der Einreise in Russland lebten die meisten Deutschen von russischen Bauern isoliert, da die russischen Bauern bis 1861 Leibeigene waren, die deutschen aber frei. Die deutschen Ansiedler waren evangelisch-lutherisch, katholisch oder Mennoniten, die russischen Bauern dagegen russisch-orthodox, das die Isolation auch nach der Aufhebung der Leibeigenschaft erklärt. Russische Bauern zogen nicht in deutsche Siedlungen, weil dort orthodoxe Kirchen gefehlt hatten. Die gewährte Autonomie, der Schulunterricht in Deutsch und der soziale und kulturelle Zusammenhalt der Russlanddeutschen förderte den Erhalt der deutschen Sprache über zwei ganze Jahrhunderte.
Bis 1941 lebten die Deutschen in der Sowjetunion in mehr als 3.000 in sich geschlossenen Siedlungen, in denen sie durch ständige Kommunikation vereint waren. Es gab 3.200 deutsche Schulen, 7 deutsche Hochschulen, 2 nationale Theater, 25 deutschsprachige Zeitungen und Zeitschriften und 3 deutsche Verlagshäuser. All das wurde 1942 vernichtet, als die Deutschen von den Sowjets im ganzen Land zerstreut wurden.
Die Vernichtung der in sich abgeschlossen Autonomien war der erste sehr dramatische Schritt zur Vernichtung der deutschen Kultur, Tradition und vor allem der deutschen Sprache. Die Russifizierung hat einen entscheidenden Beitrag zum Sprachverlust beigetragen.
Rein deutsche Dörfer, wie vor dem Krieg, existieren nun im europäischen Teil der GUS nicht mehr. Es gibt nur noch einige kleine geschlossene Siedlungen (Omsk, Altai, Barnaul, Kirgisien), der überwiegende Anteil der noch Russland lebenden Deutschen wohnt weit verstreut in Sibirien, Kasachstan und Mittelasien unter Russen, Kasachen, Kirgisen, Usbeken, Turkmenen, Tadschiken und anderen Völkern.
In den kleinen Siedlungen, in denen die Deutschen die Mehrheit der Bevölkerung ausmachen, wird ab und zu noch deutsch gesprochen. Dies ist allerdings meistens die ältere Generation, deren Eltern noch in geschlossenen Autonomiegebieten vor dem II. Weltkrieg gelebt hatten. Die jungen Menschen haben oft nicht mehr den Bezug zur deutschen Kultur und Sprache, weil sie vorwiegend unter Russen aufgewachsen und von diesen geprägt wurden und werden. 
Auch die unterschiedlichen Dialekte sind mit schuld daran, dass überwiegend russisch gesprochen wird und die deutsche Sprache ihre Funktion verloren hat.
Folgende Zahlen bestätigen die sprachliche Assimilation, die Ende der 30ger Jahre einsetzte. 1926 gaben 94,9% der Russlanddeutschen Deutsch als Muttersprache an, 1939 waren es 85%, bis 1959 war der Anteil auf 75 % gesunken und im Jahre 1979 gaben nur noch 56 % Deutsch als ihre Muttersprache an. Die sprachliche Assimilation hat zur Folge, dass viele Aussiedler in Deutschland erst mal auf große Sprachschwierigkeiten stoßen.
Bundeskanzler Gerhard Schröder erwähnte am 25.08.2002, dass die Zahl der jährlich einreisenden Deutschen aus der ehemaligen Sowjetunion heute etwa 90.000 beträgt, von denen die meisten nicht einmal ansatzweise die deutsche Sprache beherrschen.
Es wird nicht mehr lange dauern bis die Deutschen in Russland „aussterben" werden. Die Zukunft der Russlanddeutschen liegt nun in Deutschland, was auch die hohen Aussiedlerzahlen in den vergangenen 15 Jahren belegen. Trotz der großen Schwierigkeiten in der deutschen Sprache denke ich, dass die russische Sprache in Deutschland nicht lange erhalten bleiben wird, da die hier geborenen Generationen meistens schon Sprachschwierigkeiten haben. Die meisten Eltern sind auch gar nicht bemüht, die russische Sprache bei Ihren Kindern zu fördern, denn sie wünschen für sich selbst, aber vor allem für ihre Kinder eine Integration in die deutsche Gesellschaft sowie eine Anerkennung als Deutsche, und dazu gehört selbstverständlich die deutsche Sprache und Tradition.
Darüber hinaus fehlen die Voraussetzungen zum Spracherhalt, die damals in Russland existierten, diese werden und können in Deutschland gar nicht gegeben werden. Zwar entstehen auch in Deutschland kleine Siedlungen, in denen die Mehrzahl aus Russland kommt, doch wird dort heute schon oft vorwiegend deutsch gesprochen.
Die meisten Russlanddeutschen, die nach Deutschland kamen, sind in Ihren Erwartungen enttäuscht. In Russland wurde bedingt durch wenige Informationsquellen ein idealisiertes Bild über Deutschland aufgebaut. Die deutsche Kultur und Gesellschaft als auch die Sprache haben sich in Deutschland ganz anders entwickelt als die der Russlanddeutschen. Vor allem ist die Enttäuschung aber über die Tatsache groß, dass Aussiedler von der einheimischen Bevölkerung als Russen bzw. „Fremde" wahrgenommen werden, denn in Russland waren sie Deutsche und in Deutschland sind sie nun Russen.
Die Russlanddeutschen – ein Volk ohne Heimat?

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Fußnoten


1. www.forum-identitaet.de/020218.html [18.02.2002]

2. deutsche Prinzessin Sophie Frederike Auguste von Anhalt - Zerbst, geb. 2.5.1729 in Stettin; gest.6.11.1796

   in Zarskoje Selo; 1762 - 1796 Zarin als Katharina die Große;

3. Zar von Russland; geb.25.08.1530; gest.18.03.1584

4. Die nach russischem Vorbild aus Holz gebaute Siedlung brannte 1610 völlig ab. Erst 1650 wurde die

  „немецкaя  слобoда“ wieder errichtet. Zu Beginn des 18. Jh. befürwortete Peter der Große die Anlage einer

   ebensolchen Siedlung in der neuen Hauptstadt Sankt Petersburg.

5. Zar (1682 - 1725); geb. 30.05.1672; gest. 28.01.1725

6. Manifest vom 22.07.1963 

7.  heutige Südukraine; Diese Gegend war durch weites karges Grasland und herumziehende Kirgisen und 

   Baschkiren, die  die Steppe als ihr Eigentum betrachteten, gekennzeichnet.

8. Bauern waren Leibeigene und an ihre Grundherren gebunden.
9. ab 1762 Graf; ab 1772 Reichsfürst; geb.06.10.1734 gest.13.04.1783

10. russlanddeutsche.de

11. russlanddeutsche.de

12. Heeres- und Frontdienste für die eigenen Fürsten und für fremde Mächte, Siebenjähriger Krieg und Napo-

    leonische Kriege

13. die heutige Ukraine

14. westlich von Kiev

15. heute Moldawien

16. Zar (1855-1881); geb. 17.04.1818; ermordet 01.03.1881

17. Zar (1894 - 1917) geb. 06.05.1868 erschossen 16.07.1918

18. Vladimir Iljič Uljanov; geb. 10.04.1870 gest.21.01.1924

19. Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Wolgadeutschen

20. Enteignung; Pferde, Land und Maschinen sind in den Besitz des allgemeinen Volkes übergegangen

21. hro.orgeditions/karta/nr24-25/sto_let.htm#1

22. am 22.06.1941 Überfall Hitlers auf die Sowjetunion trotz des Nichtangriffpaktes von 1939

23. Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (bis 1991)

24. d.h. der Vater konnte in einem Arbeitslager, die Mutter in einem anderen und die Kinder sonst irgendwo sein
25. Jossif Vissarionowič Džugašvilli; geb. 09.12.1879; gest. 05.03.1953 

26.  Konrad Adenauer; Bundeskanzler der BRD; geb. 05.01.1876 gest.19.04.1967

27. Entlassung der deutschen Kriegsgefangenen gelingt

28. Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik (1918 bis 1991)

29. Fleischhauer, Ingeborg (1990)

30. Deutschunterricht erst ab 10 deutschsprachige Schüler pro Klasse

31.  - 1957 deutschsprachige Wochenzeitung „Neues Leben“ in Moskau

    - 1957 regionale Zeitung „Rote Fahne“ Slavgorod

    - in den 70ger regionale Zeitung „Freundschaft“ Celinograd

    - 1957 Radio Alma-Ata  deutschsprachige Sendungen

- 1962 Radio Frunse eigene deutschsprachige Sendung  später folgen Radio Barnaul, Omsk, Celinograd, 

  Karaganda.

32. Bereits im Januar 1957 sah der Oberste Sowjet Stalins Fehler gegenüber Tschetschenen, Balkaren, Kalmy

    ken etc. ein, diese durften in ihre Gebiete zurückkehren, die Deutschen aber nicht.

33.  Glasnost’: [russ. ›Öffentlichkeit‹] im Zusammenhang der sowjet. Politik der Perestroika von M. Gorbačov

    geprägtes polit. Schlagwort: Alle Macht- und Verantwortungsträger in Partei und Staat waren aufgefordert,

    die Bevölkerung und die Medien mit ihren Entscheidungen und den jeweiligen Entscheidungsprozessen

    bekannt zu machen und diese zu erläutern. Die Rolle der KP sollte dabei unberührt bleiben

    Perestroika:  [russ. ›Umbau‹] von M. S. Gorbatschow nach seinem Amtsantritt als Generalsekretär der

    KpdSU eingeleitete ›Umgestaltung‹ des gesellschaftl. und wirtschaftl. Gefüges der UdSSR. Ideologisch

    gesehen sollte die P. ein ›neues Denken‹ fördern und im Sinne einer stärkeren Demokratisierung ›stalinist.‹

    Strukturen abbauen [LexiRom Version 2.0 – Lexikon]

34. Regierung Chruščovs

35. inzwischen Brežnev an der Macht

36. Kommunistische Partei der Sowjetunion

37.  seit Oktober 1982 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Kommunalpolitik der CDU/CSU-Fraktion und

    Mitglied des Fraktionsvorstandes; 4. Oktober 1982 bis 15. Mai 1997 Parlamentarischer Staatssekretär

    beim Bundesminister des Innern; seit 1988 Aussiedlerbeauftragter der Bundesregierung.

38.  Förderungsmaßnahmen für Russlanddeutsche sind offiziell erst seit 1990, vor allem seit dem Vertrag über

    gute Nachbarschaft, Partnerschaft und Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der

    UdSSR (November 1990) möglich geworden.

39. Gemeinschaft Unabhängiger Staaten

40. Fleischhauer, Ingeborg (1990)

41. TV – Duell am 25.08.2002, RTL 20:15

42. Vgl. Statistik


  
Inhaltsverzeichnis

Ein Volk ohne Heimat? (Ausschnitt)